Geschichte

225 Jahre

von der ersten Konservendose zum Full-Service-Partner

Das inhabergeführte Familienunternehmen in seiner heutigen Form basiert auf dem Unternehmensverbund der Züchner-Verpackungsunternehmen, die auf das Jahr 1797 zurückgehen. Heinrich Züchner fertigte 1830 die erste Konservendose in Deutschland. Für die folgenden 160 Jahre trotzten die Züchners vielen Krisen – darunter einer Insolvenz in den frühen 1920-er Jahren –, Kriegswirren sowie wirtschaftlichen und politischen Umbrüchen. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wuchs das Unternehmen schließlich zum größten familiengeführten Dosenhersteller Europas. Anfang der 1990-er Jahre konnte die Unternehmerfamilie jedoch nicht länger im Wettbewerb gegen die starke, konzerngeprägte internationale Konkurrenz bestehen. So wurde die gesamte Produktion, die seit 1797 in Seesen/Harz ansässig gewesen war, etappenweise verkauft. Die Handelssparte blieb davon unberührt. Die Stunde der neuen Dosen-Zentrale Züchner GmbH war gekommen.

Sieben Generationen Züchner-Verpackung

Die Dosen-Zentrale Züchner – Verpackungsgroßhändler mit Vorgeschichte

Blech-, Glas-, Kunststoffverpackungen, Kartonagen, Etiketten und Logistik
Eines der ältesten Verpackungsunternehmen Deutschlands stellt sich vor…

Auf dem Flur im Verwaltungsgebäude befindet sich eine Ahnengalerie, die bis 1797 zurückreicht. Damals begründete Johann Friedrich August Züchner die Familien-Dynastie. Als Klempnermeister fertigte er noch Lampen, Schreibgeräte, Blechschindeln zur Hausbekleidung und Dachrinnen. Doch schon sein Sohn, Heinrich, ebenfalls Klempnermeister, gilt als erster Konservendosenhersteller in Deutschland. Das war 1830 in Seesen/Harz. Der Diplomat Baron van Campen hatte Sommerfrüchte, konserviert nach dem Apert’schen Verfahren am französischen Hof kennen- und schätzengelernt. Zurück in der Heimat bat er den Klempnermeister aus dem benachbarten Seesen/Harz, ihm „konservierende Dosen“ zu fertigen.

Einige Jahre später übernahm Heinrich Züchners Sohn, Rudolph, den Handwerksbetrieb und baute ihn in den nächsten Jahren zunehmend aus. Trotz neuer „Dachrinnen-Verordnung“, die die Bürger verpflichtete, diese zu installieren und damit volle Auftragsbücher garantierte, widmete er sich immer stärker der Dosenfertigung. Dabei erkannte er schnell, dass es für die Dosen auch die Verarbeiter, also die Abfüller, sprich Konservenproduzenten geben muss. 1886 gründete er mit Heinrich Sieburg eine Konservenfabrik in Seesen, stieg allerdings schon drei Jahre später wieder aus, um eine eigene Firma zu gründen. Bereits ein Jahr später verstarb Rudolf Züchner. Mit seinem ältesten Sohn Fritz, später in der Chronik als „der Ältere“ geführt, stieg die nächste Generation ein. Die Klempnerei übernahm sein Bruder Otto. Fritz Züchner konzentrierte sich vollends auf die Herstellung von Blechverpackungen und Konserven und baute eine Serienproduktion für Dosen auf. Zudem kümmerte sich darum, dass die Bauern der Region „konservierbares Gemüse“ anbauten. Auf diese Weise sorgte er für einen zuverlässigen Absatz der landschaftlichen Erzeugnisse, Nachschub für die Konservenindustrie und zugleich den Ausbau des Konservenangebots.

Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges hatte Fritz Züchner die ehemalige Manufaktur zu einem Unternehmensverbund mit mehreren Standorten und bis zu 2000 Mitarbeitern ausgebaut. Neben Dosen für die Konservenfertigung wurden u.a. auch "Blechflaschen" für die Farbenindustrie gefertigt. Zur Versorgung seiner Beschäftigten hatte Züchner eine Art Werkskantine eingerichtet. Die erforderlichen Lebensmittel kamen größtenteils aus eigenem Anbau. 

Trotz vieler Bemühungen zum Erhalt, trieb die Inflation das Unternehmen 1925 schließlich in die Insolvenz. Fritz Züchner verlor Produktionsstätte und Vermögen. Doch bereits kurz darauf, 1926, gründete sein Sohn, (Fritz Züchner, der Jüngere) ein neues Unternehmen zur Dosenfertigung. Schon Anfang der 1930er Jahre gehörte die neue Züchner'sche Blechwarenfabrik wieder zu den größten Produzenten. Nach dem Zweiten Weltkrieg expandierte Züchner weiter und setzte auf Werbung, Außendienst und Kundenservice. Die "gute Züchner Dose - DIN 14" wurde schnell zum Markenzeichen für beste Qualität. Mit dem Wechsel an der Spitze zu Manfred Züchner wurde der "Familienbetrieb" schließlich zum größten inhabergeführten Weißblech-Verpackungshersteller in Europa.

1983 vernichtete ein Großbrand die gesamte Produktionsanlage sowie angrenzende Lagerhallen. Trotz Wiederaufbau und Wiedereinstieg in die Fertigung konnte das Unternehmen nicht an die Zeiten vor dem Unglück anknüpfen. Auch der zunehmende internationale Wettbewerb, Preisdruck und veränderte Marktbedingungen führten dazu, dass 1989 zunächst 80% und schließlich 1994 die verbleibenden 20% der Firmenanteile (Produktion) verkauft werden mussten (an CarnaudMetalbox, die wiederum später von Crown Cork & Seal Company übernommen wurde.). Die Handelssparte, die Dosen-Zentrale, blieb den Züchners erhalten. Inhaber und Geschäftsführer ist heute Fritz Andreas Züchner, sozusagen die siebte Züchner-Generation.

Die Dosen-Verteil-Zentrale

Gegründet 1934 in Leipzig als Vertriebskanal für Fleisch verarbeitende Handwerker und Haushalte

Fritz Züchner (der Jüngere) hatte bereits im Dezember 1934 in Leipzig die Dosen-Zentrale als Handels- und Verteilunternehmen gegründet. Neben der Dosenproduktion und deren Verkauf an Gemüse und Obst abfüllende Betriebe war das ein neuer Absatzmarkt. Gezielt wurden Schlachthöfe, Metzgereien und Haushalte angesprochen. Die Besonderheit war die dezentrale lokale und regionale Versorgung mit kleinen Bedarfsmengen. Das ist ein Alleinstellungsmerkmal, das bis heute Grundlage sowie Erfolgsfaktor des Unternehmens ist. Schnell wuchs das Geschäft, doch schon bald musste das Unternehmen nach Westdeutschland, genau gesagt, 1948 nach Seesen/Harz und schon 1949 nach Düsseldorf umsiedeln. Auch dort ging das Wachstum kontinuierlich weiter. Ende der 1980er Jahren reichte der Platz nicht mehr aus. In Hilden, direkt an der Stadtgrenze zu Düsseldorf, zog man 1990-91 zunächst in die Niedenstraße und 2001 dann an den heutigen Standort Lise-Meitner-Strasse.

Nach dem Verkauf der Produktion von Konservendosen wurden die Vertriebsaktivitäten der neuen Dosen-Zentrale Züchner in Hilden weiter ausgebaut. Bereits in den 1980er Jahren waren Kunststoff (Dosen, Eimer) sowie die klassischen WECK®-Einkochgläser als Handelsware dazu gekommen. Nach wie vor standen zunächst Kleinmengen für Metzger und für industrielle Abfüller im Vordergrund.

Das ursprüngliche Kerngeschäft der "Dosen-Verteil-Zentrale" ist noch heute eine der drei Hauptgeschäftsbereiche. Mittlerweile haben wir die Zielgruppen jedoch auf die gesamte handwerkliche Verarbeitung bzw. Produktion von Lebensmitteln erweitert, sprich um Bäcker, Winzer, Brauer, Öl- und Senfmühlen, Hofläden und Selbstvermarkter. Heute fassen wir dieses Geschäftsfeld unter dem Begriff Lebensmittelhandwerk zusammen. Mit der hauseigenen Etiketten-Digitaldruckerei bieten wir gerade diesen Kunden ebenfalls individuelle Lösungen ab Kleinmengen.

Seit Anfang der 2000-er Jahre kam mit neuen Kundenbeziehungen zum Lebensmittelhandel, zu C&C-Märkten sowie weiteren "Retailern" ein neues Segment hinzu, das heute einen wesentlichen Anteil unseres Geschäftsvolumens ausmacht. Neben individuellen Verkaufslösungen rund um Selbstgemachtes im Glas, gibt es seit 2015 dafür u.a. die Eigenmarke Einkochwelt®.

Ganz aktuell 2020 erweitert die Dosen-Zentrale Züchner GmbH erneut ihr Waren- und Leistungssortiment. Mit der neuen Firma und Marke Table Z® richten wir uns an Hotels, Restaurants, Gastronomen und Cateringunternehmen sowie Kantinenbetreiber und Einrichtungen zur Gemeinschaftsverpflegung.

Dosen-Zentrale Züchner: Die Unternehmens- und Familiengeschichte als Chronologie

Johann Friedrich August Züchner, 1762-1839, aus Anhalt-Bernburg lässt sich in Gandersheim/Harz als Klempnermeister nieder

Heinrich Züchner, 1795-1862, fertigt 1830 die erste Konservendose in Deutschland

Rudolf Züchner, 1846-1890, entwickelt die erste Dosen-Verschließmaschine

Fritz Züchner (der Ältere), 1870-1950, baut die Manufaktur zum Unternehmensverbund mit mehreren Werken und bis zu 2000 Mitarbeitern aus

Fritz Züchner (der Jüngere), 1898-1977, gründet nach Insolvenz 1926 ein neues Unternehmen. "Die gute Züchner-Dose DIN 14" ist fortan Synonym für Qualität

Manfred Züchner, 1928, macht daraus Europas größten Dosen-Produzenten

Fritz Andreas Züchner, 1962, (Nachfolger des Urgründers in siebter Generation) führt das Unternehmen als Großhändler für Blech-, Glas- und Kunststoffverpackungen mit Handelsbeziehungen in 20 Ländern weltweit.